Vor kurzem hat der Onlinebezahldienst PayPal bekannt gegeben, dass er sich aus allen Geschäften mit der weltweit größten Pornoplattform Pornhub zurückziehen wird. Das bedeutet, dass man auf der Pornoplattform künftig nicht mehr über Paypal bezahlen kann. Alternative Zahlungsmethoden stehen künftig über Direktüberweisung und Kryptowährungen zur Verfügung.

Nutzungsbedingungen stimmen nicht überein

Paypal begründet seine Absicht mit dem Argument: “Nach einer Überprüfung haben wir festgestellt, dass Pornhub bestimmte geschäftliche Zahlungen über PayPal getätigt hat, ohne unsere Zustimmung einzuholen. Wir haben Maßnahmen ergriffen, um zu verhindern, dass diese Transaktionen stattfinden.” Dies deckt sich auch mit den Bestimmungen der Nutzungsbedingung, in denen PayPal Geldtransfers für “bestimmte sexuell ausgerichtete Produkte und Dienstleistungen” ausschließt.

Von Seiten des Vice Magazines ertönt die Kritik , dass „SexarbeiterInnen“ und „DarstellerInnen“ diskriminiert werden könnten und Ihnen die Auszahlungen erschwert werden. Pornhub erlaubt es Privatpersonen, eigens erstelltes Videomaterial auf der Website online zu stellen und zu verkaufen.

Paypal stellt Jugendschutz vor Gewinn

Die geschäftliche Entscheidung zu treffen, die Verbindungen zur unglaublich lukrativen Pornobranche zu kappen, ist keine Kleinigkeit. Viele Unternehmen schrecken vor dem Gedanken zurück, solche Einnahmequellen zu gefährden oder gar aufzugeben. Es ist ein großer Schritt, dass ein Unternehmen wie Paypal, sich trotz voraussichtlicher Verluste dafür entscheidet, die Menschenwürde und den Jugendschutz vor den Gewinn zu stellen. Wenn Mainstream-Unternehmen die Pornobranche normalisieren – wie es beispielsweise zahlreiche Designermarken tun -, finanzieren und fördern sie dadurch dessen oft sexuell ausbeuterische, rassistische und sexistische Inhalte.

PayPal hat gezeigt, dass es bereit ist, eines jener Unternehmen zu sein, die bereit sind, sich dem Mainstream entgegen zu stellen und kritisch zu hinterfragen, was die Pornoindustrie mit unserer Gesellschaft macht. Safersurfing geht noch einen Schritt weiter und hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Kinderschutz in Gesellschaft und Politik voranzutreiben.

 

Bildquelle: © Michael Jasmund / Unsplash

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