Die FSM (Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Dienstanbieter e.V.) Deutschland hat Anfang November 2017 die Ergebnisse einer neuen repräsentativen Studie vorgestellt. Inhalt der Studie sind 805 Interviews, in denen Heranwachsende (9- bis 16-Jährige) mit jeweils einem Elternteil zum Thema Internet und Jugendmedienschutz befragt wurden. Die Studie wurde in Kooperation mit dem Hans-Bredow-Institut für Medienforschung an der Universität Hamburg durchgeführt.

Drei viertel der Eltern gibt an, bezüglich der Internetnutzung ihrer Kinder besorgt zu sein. Mit 38 % belegt das Risiko der kinder- und jugendgefährdenden Inhalte (Gewalt, Sex, Horror) den zweiten Platz der Sorgenrangliste, und das mit gutem Grund. Im Alter von 9 – 10 Jahren berichten 20 % der Kinder davon, bereits mit verängstigenden Inhalten in Berührung gekommen zu sein. Mit zunehmendem Alter des Kindes gehen die inhaltsbezogenen Sorgen der Eltern zurück. Interessant ist jedoch: Je älter das Kind, desto häufiger der Kontakt mit kinder- und jugendgefährdenden Inhalten.

Zugriff zu Online-Angeboten beschränken

Mit 90 % ist die Mehrheit der Eltern der Ansicht, dass der Schutz von Kindern und Jugendlichen im Internet bedeutender ist, als eine umfassende und unkomplizierte Zugänglichkeit von Online-Angeboten. Ganze 72 % der Heranwachsenden stimmen hiermit überein. Die gegenteilige Aussage, alle Online-Angebote für Kinder und Jugendliche verfügbar zu machen, findet hingegen nur wenig Befürwortung. Überdies finden die meisten Eltern es sinnvoll, kinder- und jugendgefährdende Inhalte mit einer Altersüberprüfung zu versehen. Gleichzeitig gehen aber fast zwei Drittel der Eltern davon aus, dass eine sichtbare Alterskennzeichnung den Reiz, diese Angebote zu nutzen, sogar noch erhöht. 64 % der Eltern stimmen der Aussage zu, dass es für Kinder und Jugendliche im Netz nicht genug Möglichkeiten gibt, um gefahrlos zu surfen.

Eltern fordern mehr Jugendmedienschutz

Eltern bezeichnen sich selbst als die Hauptverantwortlichen für den Schutz ihrer Kinder im Internet. Die Heranwachsenden teilen diese Meinung. Gleichzeitig sehen Eltern aber auch die Medienanbieter und die Behörden zur Medienaufsicht in der Verantwortung. Auch die Schulen und die Politik sollen sich ihrer Meinung nach für den Jugendmedienschutz einsetzen. Mit Ausnahme der Schulen, sind nur wenige Eltern der Ansicht, dass die genannten Akteure dieser Aufgabe bisher zufriedenstellend nachkommen.

Befragt man die Eltern nach konkreten schutzbezogenen Maßnahmen, variieren diese je nach Alter des Kindes. Spätestens bei 13- bis 14-Jährigen geht die Aktivität der Eltern zurück. Mit 41 % informiert sich weniger als die Hälfte der Eltern über mögliche Online-Gefahren und deren Vorbeugung. 62 % der Eltern geben hingegen an, mit ihren Kindern über die Nutzung des Internets zu reden. Das gemeinsame Gespräch zwischen Eltern und Kindern sei zentral, so Prof. Dr. Uwe Hasebrink, Vorsitzender des Hans-Bredow-Instituts für Medienforschung Hamburg: „Das Entscheidende ist, dass die Eltern mit ihren Kindern im Gespräch sind, dass sie mitbekommen, was da passiert”. So sind die Ergebnisse der Studie nicht zuletzt auch eine Bestätigung der wichtigen und unersetzbaren Rolle der Eltern für die Medienerziehung.

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Bildquelle: ©NadineDoerle/pixabay.com

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