{"id":23307,"date":"2022-12-15T09:13:58","date_gmt":"2022-12-15T08:13:58","guid":{"rendered":"https:\/\/www.safersurfing.org\/?p=23307"},"modified":"2023-04-13T09:55:34","modified_gmt":"2023-04-13T07:55:34","slug":"eu-parlament","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.safersurfing.org\/eu-parlament\/","title":{"rendered":"Safersurfing im EU-Parlament: Kinderschutz vor Online-Pornografie"},"content":{"rendered":"

Safersurfing<\/a> war im Europ\u00e4ischen Parlament in Br\u00fcssel. Dort waren wir Teil einer Konferenz zum Thema Kinderschutz vor Pornografie im Internet.<\/p>\n

Europaweite Plattform zum Kinderschutz vor Pornografie<\/h2>\n

Bereits im September hat FAFCE<\/a> eine neue europaweite Plattform zum Schutz vor negativen Auswirkungen von Pornografie ins Leben gerufen. Experten und NGOs aus ganz Europa kennen zu lernen f\u00fchlte sich an, als w\u00fcrden Lichter aufgehen, wo es davor dunkel war. Auf einmal entstehen Verbindungen und Ideen f\u00fcr viele potentielle Projekte.<\/p>\n

Zeitgleich organisierte FAFCE auch eine Konferenz im EU-Parlament am 8. November 2022<\/a> zum Thema Kinderschutz vor Pornografie in digitalen Zeiten. Gastgeber der Konferenz war Abgeordneter des EU-Parlaments Fran\u00e7ois-Xavier Bellamy<\/a> (EPP, France). Experten und NPOs aus ganz Europa waren dabei, um eine multidisziplin\u00e4re Auseinandersetzung mit dem Thema zu gew\u00e4hrleisten. Auch wir konnten Safersurfing vorstellen und von unseren Erfahrungen berichten.<\/p>\n

Stimmen der Konferenz im EU-Parlament<\/h2>\n

Priscile Kulczyk<\/a>, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Europ\u00e4ischen Zentrum f\u00fcr Recht und Justiz<\/a>, erkl\u00e4rte, dass es hier zu einem Konflikt zwischen zwei Rechten kommt. Einerseits haben Kinder ein Recht auf Schutz vor sch\u00e4dlichen Inhalten, dem gegen\u00fcber steht das Recht auf Achtung des Privatlebens oder der Meinungsfreiheit. Sie stellt fest: \u201eEs gibt auf europ\u00e4ischer und internationaler Ebene Rechtsgrundlagen, um Kinder konkret am Zugang zu Pornografie zu hindern.” M\u00f6gliche Ma\u00dfnahmen bewegen sich allerdings auf einem sehr weiten Spektrum. Sie reichen von Warnhinweisen auf pornografischem Material, \u00fcber Moderations- und Benachrichtigungsrichtlinien, die verpflichtende Alters\u00fcberpr\u00fcfung von Nutzern pornografischer Websites bis hin zu Verboten.<\/p>\n

Maria Hern\u00e1ndez-Mora<\/a>, klinische Psychologin f\u00fcr Sexualsucht, erinnerte daran, dass \u201edas Durchschnittsalter des ersten Kontakts mit Pornografie 9 Jahre betr\u00e4gt und Studien zeigen, dass 40 bis 70 % der Kinder versehentlich oder unfreiwillig Pornografie sehen\u201c. Sie geht so weit, diesen vorzeitigen Kontakt mit Pornografie als \u201epsychische Vergewaltigung\u201c zu bezeichnen. Mit dieser drastischen Formulierung will sie darauf aufmerksam machen, dass dabei auf unerwartete und brutale Weise in den Verstand und die Vorstellungskraft eines Kindes eingedrungen wird. Dies sei einer der st\u00e4rksten Risikofaktoren f\u00fcr die Entwicklung einer Abh\u00e4ngigkeit von Pornografie ab dem Teenageralter.<\/p>\n

Anne-Sixtine P\u00e9rardel<\/a>, Mitgr\u00fcnderin des franz\u00f6sischen Vereins D\u00e9clic \u2013 Sortir de la Pornosph\u00e8re<\/a>, begleitet seit 8 Jahren Tausende von jungen Menschen in ganz Frankreich zu Beziehungs- und Sexualthemen. Sie erlebt eine Generation, die von Pornografie gepr\u00e4gt wird, bevor sie \u00fcberhaupt ihr eigenes Sexualleben beginnen. Ihr Verein Declic ist \u00fcberw\u00e4ltigt von der Nachfrage nach Pr\u00e4vention in Schule und anderen Ausbildungsst\u00e4tten. Sie fordert ein ernsthaftes politisches Engagement f\u00fcr Pr\u00e4vention, Aufkl\u00e4rung und auch f\u00fcr deren Finanzierung.<\/p>\n

Ein Anfang mit gro\u00dfem Potential<\/h2>\n

Europaweit engagieren sich Privatpersonen, Organisationen und Experten um eine sichere Umgebung f\u00fcr Kinder auch in der digitalen Welt zu gew\u00e4hrleisten. Das ist ermutigend und er\u00f6ffnet viele M\u00f6glichkeiten zur Zusammenarbeit. Diese Konferenz im EU-Parlament bietet einen vielversprechenden Ausgangspunkt, denn es liegt noch einiges an Arbeit vor uns allen. Doch jede Investition lohnt sich, wenn Kinder und Jugendliche dadurch die enormen Chancen der digitalen Entwicklung sicher nutzen k\u00f6nnen.<\/p>\n<\/div>

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