Der Zugang zu harter Pornografie wird immer einfacher. Schon Volksschulkinder haben leichten Zugang und viele haben bereits mit zehn ihren ersten Porno gesehen. Jetzt meldet sich die Medienaufsicht in Deutschland und macht sich für einen verbesserten Jugendschutz stark, wie Medienbeiträge berichten.

Von der Kindersendung zur Hardcore Pornografie

 „Wenn wir einerseits im Fernsehen jeden Trailer kontrollieren, Kinder im Netz aber ungefiltert mit abnormalen Sexualpraktiken konfrontieren, können wir es auch sein lassen.“

So der Chef der Landesanstalt für Medien NRW, Tobias Schmid. Er möchte strengere Maßnahmen und die Riesen unter den Pornoportalen rechtlich dazu zwingen, Altersbeschränkungen einzuführen und diese auch zu überprüfen. Er meint: “Für einen Zehnjährigen ist der Umgang mit harter Pornografie nicht altersgemäß. Der Verdacht ist doch nahe liegend, dass sich da Werte-Grenzen verschieben.”

Als Beispiel zieht er ein Standard Angebot der Mainstream-Pornoseiten heran: Den „Gangbang“. Mit den darin gezeigten Verhaltensweisen und Inhalten, wie Demütigung, Macht und Aggression, sollen Kinder nicht aufwachsen. Das sei der Kern des Jugendschutzes. Schmid meint dazu: „Wenn bei Kindern der Eindruck entsteht, ein Gangbang ist eine normale Sexualpraktik, in der die Frau benutzt und gedemütigt wird, dann ist das sicherlich ein extremes Problem.”

Medienaufsicht droht mit Abschaltungen

Auch die EU Kommission sei bereits informiert. Sollten sich Pornoplattformen in Zukunft nicht an die Jugendschutzbestimmungen halten, will die Medienaufsicht eine Abschaltung dieser durchführen. Einen Großteil der Eltern, hat die Medienaufsicht jedenfalls schon auf ihrer Seite. Eine aktuelle repräsentative Meinungsumfrage des Kinderhilfswerks zeigt, dass sich 93% der Eltern eine sichere und verlässliche Altersprüfung wünschen würden. Auch härteren rechtlichen Konsequenzen bei Verstößen, würden über 90% der Eltern zustimmen.

Safersurfing begrüßt diesen Schritt zu einem verbesserten Kinderschutz. Eine Überprüfung zur Einhaltung des Kinder- und Jugendschutzes und eine konsequente Vorgehensweise gegen Verstöße sehen wir als wichtigen Schritt. Wichtig ist hierbei, sich mit anderen Ländern zu vernetzen, um verstärkt gegen die großen Pornoportale vorgehen zu können. Generell gilt: Was offline verboten ist, soll auch online verboten werden!

 

Bildquelle: © Cristina Gottardi/Unsplash

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