Pornografie kann süchtig machen. Viele Männer und auch Frauen verbringen täglich mehrere Stunden auf Pornoseiten im Internet und kommen ohne Hilfe von außen auch nicht mehr davon los.
Über die Pornosucht und deren Anzeichen berichtete unlängst das Männermagazin GQ.

Wenn aus Spaß plötzlich Ernst wird

Dr. Heike Melzer ist Neurologin, Psycho- und Sexualtherapeutin und Business-Coach in München. Sie beschreibt die Pornografiesucht wie folgt:

„Oftmals beginnt die Sucht harmlos aus Neugier, denn das Angebot im Internet scheint grenzenlosen Spaß und Befriedigung zu versprechen. Langsam stellen die Betroffenen jedoch eine Steigerung der Reizschwelle fest. Immer ausgefeilter wird nach dem süchtigen Kick gesucht bei gleichzeitigem Ausbleiben von tatsächlicher nachhaltiger Befriedigung.“

Im GQ Artikel kommt Professor Dr. Rudolf Stark von der Universität Gießen zu Wort. Er gibt an, dass ca. 5% der deutschen Männer an einer Pornosucht leiden. Die Dunkelziffer ist nach den langjährigen Erfahrungen von Safersurfing um ein vielfaches höher.
Das liegt vor allem auch an der Stigmatisierung und der Scham-Besetztheit des Themas. Und auch daran, dass Pornosucht bis heute keine anerkannte Diagnose ist.

Gesundheit und soziales Umfeld sind betroffen

Die Pornografieabhängigkeit betrifft nicht nur die eigene Gesundheit, sondern auch Beziehungen und soziale Kontakte von Betroffenen. Auch den Job kann eine Pornosucht, genau wie jede andere Sucht, negativ beeinflussen.

„Wer so viel Zeit vor dem Bildschirm verbringt, der vernachlässigt nicht selten berufliche und private Verpflichtungen. Die Pornografie wird so wichtig, dass alles andere dahinter zurücksteht – und so sind Probleme vorprogrammiert. Dadurch steigt der Druck erst recht, sich in Pornos zu flüchten.“

Negative Stimmungen und Probleme werden dann häufig mit Pornos „behandelt“.

Was mache ich, wenn ich süchtig bin?

„Im Grunde würde wie bei anderen Süchten eine Abstinenz helfen“, sagt der Psychologe.
Aber auch Hilfestellungen bei der Freizeitgestaltung und ein guter Therapieplatz wären hilfreich.

Safersurfing kann dich bei deinem Weg aus der Pornosucht begleiten. Uns ist es wichtig, dass du dich nicht alleine fühlst und wir die Scham und den Schmerz dieser Sucht durchbrechen können. Selbsthilfegruppen und der Austausch mit anderen ist wichtig, um dran zu bleiben. Hier vernetzen wir dich gerne. Alle Infos dazu und auch einen online Kurs findest du auf unserer Webseite.

 

Bildquelle: Volodymyr Hryshchenko auf Unsplash

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