In der 37 Grad-Reportage “Cybermobbing bis in den Tod – Angriff aus dem Netz” greift der ZDF ein immer präsenteres Thema auf, von dem bereits über 2 Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland betroffen sind: “Jedes vierte Opfer denkt an Suizid”.

Cybermobbing: Verfolgt bis ins Kinderzimmer

“Wir bringen unseren Kindern bei, wie man sich die Schnürsenkel bindet, einen Füller hält, Fahrrad fährt. Aber im Umgang mit dem Internet, mit TikTok, Facebook, Instagram etc. lassen wir sie meist allein”, so der Autor des Films. Erfolgten die Beleidigungen früher auf dem Pausenhof, hat sich jetzt das Mobbing in die Chats und digitale Welt verlagert und verfolgt die Opfer bis in die Kinderzimmer, ins Privatleben. Niemals zuvor war es so einfach, andere an den Rand der Verzweiflung – oft bis zum Selbstmord – zu treiben und dabei selbst anonym zu bleiben.

Schätzungsweise wurden 80-90% aller Kinder und Jugendlichen schon einmal oder auch regelmäßig Opfer von Mobbing, Anfeindungen durch Gleichaltrige oder Hassnachrichten. Im schulischen Umfeld oder Bekanntenkreis kennen Opfer ihre Täter meist gut, in den Sozialen Medien können sich Verfasser von Hassnachrichten hinter ihren anonymen Accounts und Profilen verstecken. Hassnachrichten können zwar gemeldet werden, sehr häufig passiert in weiterer Folge jedoch nichts.

Hilflosigkeit und schlechte Gesetzeslage

Kinder und Jugendliche – ebenso wie Erwachsene – sind den Folgen von Cybermobbing in der Regel hilflos ausgesetzt.

“Die Folgen sind Selbstzweifel, Scham über neue Posts und die verzweifelte Suche nach einem Grund. Gerade Jugendliche in der Pubertät sind besonders unsicher und verletzbar, die Angriffe hinterlassen tiefe Wunden, die oftmals schwere Folgen haben bis hin zum Suizidversuch.” (ZDF-Reportage)

In der Reportage wird deutlich, dass die Gesetzeslage noch immer mangelhaft ist, denn ein Großteil der Strafanzeigen verläuft im Sand. Aufklärung, Forschung und Präventionsmaßnahmen finden kaum statt. Im Gegensatz zu Deutschland gibt es in Österreich ein Anti-Mobbing-Gesetz. Trotzdem gibt es auf allen Ebenen noch viel zu tun.

Safersurfing appelliert wie immer besonders an die Verantwortung der Eltern, doch auch der Lehrer und anderer Bezugspersonen, wachsam zu bleiben, stets ein offenes Ohr zu haben und auch präventiv über dieses Thema aufzuklären. Mehr dazu findest du auf unserer Website. Hier geht es zur ZDF-Reportage!

 

Bildquelle: ©Carolina Heza on Unsplash

 

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