*Triggerwarnung* Der folgende Text sowie der verlinkte Beitrag enthalten Berichte über sexuellen Missbrauch und gehen auf Missbrauch von Kindern ein.

Ein 24-Jähriger Deutscher lernt Kinder im Fortnite-Chat kennen und lässt sich über Monate pornografische Aufnahmen schicken. Die Bezahlung erfolgt in Form von Gutscheinen für das Spiel. Es sollte nicht bei Online-Kontakten bleiben.

Gutscheine als Gegenleistung – Stichwort: Prostitution

Kennengelernt hatte der Hanauer Daniel B. die Jungen aus Deutschland, der Schweiz und Italien im Internet, während er mit ihnen online „Fortnite“ spielte. Über Monate hinweg ließ er sich immer wieder Aufnahmen schicken, auf denen die Kinder – Jungen im Alter von zehn bis 13 Jahren – nackt zu sehen waren. Für diese Aufnahmen wurden die Kinder von dem Erwachsenen über das Internet oder einen Messenger dirigiert. Der Mann gibt zu, ihn habe die Macht über die Jungen gereizt, das Gefühl, „Regisseur zu sein“. An einem Tag schickte ein Junge mehr als 100 Fotos von seinem Geschlechtsteil.

Jetzt steht der Mann vor Gericht. Der Vorsitzenden Richterin Katharina Jost ist anzumerken, wie betroffen sie davon ist. Als „heftigsten Vorwurf“ empfindet sie die Kommunikation mit zwei Cousins, denen Daniel B. eine handgeschriebene Liste von mehreren Seiten zuschickte. Darauf nennt er sexuelle Handlungen, die die Jungen miteinander ausführen sollten, unter anderem Oralverkehr. Ein weiteres, beunruhigendes Detail: Bis zur Festnahme absolvierte der Angeklagte eine Ausbildung als Erzieher und war in einem Hort in Frankfurt tätig.

Vom Fortnite-Chat zum echten Treffen

Die Polizei wurde auf die Sache aufmerksam, als ein Vater in Nordrhein-Westfalen auf dem Telefon seines Sohns Bilder entdeckte. Bei den Ermittlungen wurde offenbar, dass es nicht bei Fotos und Videos bleiben sollte. Der Angeklagte verabredete den Beamten zufolge ein Treffen mit einem Jungen. Dafür sei Oralverkehr vorgesehen gewesen. Wie der Polizist sagt, hatte Daniel B. schon eine Zugfahrkarte bestellt und ein Hotelzimmer gebucht. Zu dem Treffen kam es nicht mehr, weil der Mann vorher festgenommen wurde.

Safersurfing hat in der Vergangenheit bereits vor möglichen Risiken im Zusammenhang mit Onlinegames wie Fortnite gewarnt und an die Verantwortung der Eltern appelliert. Es ist wichtig, alle Gesprächskanäle zum Kind offen zu halten und auch selbst in Sachen Medienkompetenz am Ball zu bleiben. Wir bieten außerdem Vorträge für Eltern sowie Pädagogen an und freuen uns, über eine Einladung. Weitere Beiträge zum Thema findest du auf unserer Website.

 

Bildquelle: ©Annie Spratt on Unsplash

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