In einer Kolumne des Houston Chronicle äußern die Universitätsprofessoren Gail Dines und Robert Jensen ihre Meinung und rufen zum Protest: Pornografie und ihre frauenverachtende Haltung untergraben die #MeToo-Bewegung. Zeit für die Bewegung aufzustehen!

#MeToo und der Kampf gegen sexuelle Belästigung

Während Namen wie Jeffrey Epstein und Prinz Andrew die Schlagzeilen beherrschen, führe die #MeToo-Bewegung ihren Kampf gegen sexuelle Belästigung sowie Missbrauch fort, indem man den Gedanken ablehne, Frauen seien dazu da, um Männern Vergnügen zu bereiten, so die beiden Autoren. Doch während die Bewegung und ihr Erfolg ständig wachsen würden, gedeihe auch die Pornoindustrie und untermaure ihrerseits eben genau diese Idee: Dass Frauen dazu da seien, um die Wünsche – welcher Art auch immer – der Männer zu erfüllen, egal wie viel Erniedrigung und Leid das mit sich bringe.

Freie Rede oder Frauenhass und Rassismus?

Die #MeToo-Bewegung sollte das Pornografie-Problem nicht ignorieren.

Jeder wisse – so die Autoren -, wie sehr die Pornoindustrie in den letzten Jahrzehnten gewachsen sei, vor allem im Onlinesektor. Weit weniger Menschen wäre hingegen bewusst, dass die mittlerweile gängigen Sexualpraktiken in Pornos immer mehr die männliche Dominanz über ihre weiblichen Kolleginnen hervorhebe. Gleichzeitig nehmen sich Jugendliche weltweit genau diese Darsteller und gewalttätigen Praktiken zum Vorbild, wenn es um ihre Aufklärung und ihr eigenes Sexualleben geht.

Die Pornoindustrie wolle ihre Gegner einschüchtern und ihnen den Mund verbieten, während man sich zur selben Zeit auf die freie Rede berufe, um Rassimus, Frauenhass und sogar Gewalt in eben diesen Pornos zu rechtfertigen. Die Autoren sprechen sich in ihrer Kolumne selbst ausdrücklich gegen Zensur aus, betonen aber wiederholt, dass eine Ablehnung von sexueller Belästigung auch die Ablehnung von zunehmend gewaltvollen Pornos nach sich ziehe. Als mögliche Lösungen werden etwa Altersverifikation oder das Blockieren der Internetzugänge von Kindern genannt.

Pornografie – Privatsache?

Safersurfing hat wiederholt darüber berichtet, wie schnell Pornos zu weit mehr als reiner Privatsache werden. Kindesmissbrauch, Gewalt an Frauen und Abhängigkeit sind häufig nur einen weiteren Schritt entfernt. Wir begrüßen den Aufruf der beiden Autoren an die #MeToo-Bewegung, sich auch für dieses Anliegen stark zu machen und diesbezüglich nicht weiter zu schweigen.

 

Bildnachweis: © Mihai Surdu / Unsplash

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