Die Zeit der Quarantäne und des Rückzugs aus dem sozialen Leben in unsere eigenen vier Wände, kann schon seine Vorteile haben. Keine anstrengenden Familienfeste, Pause vom Büroalltag und den Arbeitskollegen, zwischendrin ein Buch oder ein guter Film. Doch für viele bringt diese Zeit vor allem eines: Einsamkeit.

Reale Beziehungen versus Pornografie

Egal ob man alleine, mit einem Partner, mit WG-Kollegen oder der Familie lebt: Man kann sich besonders jetzt allein gelassen, abgeschottet und einsam fühlen. Berichten zu Folge, steigt nun nicht nur das Gefühl von Einsamkeit, sondern auch der Konsum von Pornografie beachtlich. Dass die Pornoindustrie die Zeit der Isolation noch zusätzlich für eigene Zwecke ausnutzt, macht die Sache nicht besser.

Die Frage, die es sich zu stellen gilt, lautet: Hilft mir Pornografie wirklich dabei, mich weniger einsam zu fühlen? Von wissenschaftlicher Seite ist die Antwort ein klares “Nein”. Dieser Artikel zeigt auf, wie wir in der virtuellen Welt Kontakte knüpfen, uns aber gleichzeitig aus echten und realen Beziehungen zurückziehen.

Nur ein bisschen Fantasie?

Man kann sich natürlich fragen, was an ein bisschen harmloser Fantasie so schlimm ist. Die Realität ist, dass je weiter der Konsument in die Fantasiewelt von Pornos eintaucht, desto wahrscheinlicher ist es, dass er sich gleichzeitig immer mehr vom echten Leben entfernt. Pornos führen sehr häufig zu weniger Sex mit der Partnerin sowie weniger befriedigendem Sex.[1] Die unrealistischen und oft unerfüllbaren Erwartungen, die durch Pornografie entstehen, führen nicht nur zu Schwierigkeiten im Bereich der sexuellen Gesundheit, sondern können auch reale Beziehungen gefährden.

Je mehr Pornos man konsumiert, desto höher das Risiko, die eigenen Beziehungen im täglichen Leben aus den Augen zu verlieren. Viele beginnen sich aus ihren sozialen Umfeld zurück zu ziehen und sich zunehmend zu isolieren, wenn sie regelmäßig Pornografie konsumieren. Dies kann sich insgesamt auf das geistige, emotionale und körperliche Wohlbefinden auswirken, ebenso auf die Menschen, die uns wichtig sind.

Je mehr Pornos, desto größer die Einsamkeit

“The more one uses pornography, the more lonely one becomes.”

Dieses Zitat von Dr. Gary Brooks, einem Wissenschaftler der sich seit 30 Jahren mit Pornografie beschäftigt, zeigt einmal mehr, dass Pornografie kein gutes Mittel gegen Einsamkeit sein kann. Der Konsum von Pornografie kann dein gesamtes soziales Umfeld beeinträchtigen und hat oft schwerwiegende Folgen für deine Gesundheit und deinen persönlichen Lebensweg.

Entscheidest du dich dafür, deine Zeit mit Pornos zu verbringen, oder dafür, eine echte Verbindung zu deinen Freunden, deiner Familie oder sogar neuen Bekanntschaften herzustellen? Es gibt Hoffnung in der Einsamkeit. Wenn du Unterstützung brauchst oder Wege aus der Pornografie suchst, dann melde dich bei uns. Safersurfing kann dich mit anderen vernetzen, bietet einen kostenlosen Onlinekurs, Beratungsstellen und viel Material zum Thema.

 

Bildquelle: © Stefan Spassov/Unsplash

 

[1]Bridges, A. J. (2010). Pornography’s Effect on Interpersonal Relationships. In J. Stoner and D. Hughes (Eds.) The Social Costs of Pornography: A Collection of Papers (pp. 89-110). Princeton, NJ: Witherspoon Institute; Paul, P. (2007). Pornified: How Pornography Is Transforming Our Lives, Our Relationships, and Our Families. New York: Henry Hold and Co., 153; Zillmann, D. (2004). Pornografie. In R. Mangold, P. Vorderer, and G. Bente (Eds.) Lehrbuch der Medienpsychologie (pp.565–85). Gottingen, Germany: Hogrefe Verlag;
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