Im Rahmen des 8-Punkte Plans für den digitalen Unterricht, plant die österreichische Bundesregierung für das kommende Schuljahr die Ausstattung mit Tablets und Computern für Schüler der 5. und 6. Schulstufe. Der damit verbundene Umgang mit möglichen problematischen Inhalten wurde jedoch bisher nicht berücksichtigt. Einige fragen sich: Wo bleiben die Schutzfilter?

Forderung nach Schutzfiltern

Der katholische Familienverband Kärnten fordert deshalb einen verbesserten Schutz vor pornografischen Internetseiten für Schüler. Die Verbandsvorsitzende Gudrun Kattnig hat in einem Gastkommentar für die „Kleine Zeitung“  darauf hingewiesen, dass daher auch Geld in entsprechende Schutzfilter investiert werden sollte. Außerdem sei ein partei-und länderübergreifendes Engagement für Aufklärung und Jugendschutz dringend notwendig.

Besserer Schutz für Kinder

Der Erstkontakt mit Pornografie liegt bei ca. 11 Jahren und mehr als die Hälfte der 11-bis 13-Jährigen hat bereits Hardcore-Pornografie konsumiert. Die Eltern sind meist ahnungslos. 74 % gehen davon aus, dass ihre Kinder noch keine Pornografie gesehen haben. Das entspricht aber nicht der Realität. Deutlich wird dies unter anderem auch daran,  dass Pornoanbieter mittlerweile weit mehr Nutzer haben als Netflix, Amazon und Twitter zusammen. Umfragen zufolge wünschen sich Eltern jedoch mehr Schutz für ihre Kinder.

Verstärkung durch die Corona-Pandemie

Die Problematik wird nun zusätzlich verstärkt, da Kinder und Jugendliche – ebenso wie Erwachsene – durch die Corona-Pandemie und den damit verbundenen Distanzunterricht viel mehr Zeit in der digitalen Welt verbringen als zuvor.

Kattnig warnt:

“Wenn Kinder, bevor sie eigene Erfahrungen mit Freundschaft und Liebe gemacht haben, mit diesen Bildern konfrontiert werden, wird ihnen etwas genommen.”

Mittlerweile sei nachgewiesen, dass der Konsum von Pornoseiten der größte Risikofaktor für sexuelle Gewalt und Beziehungsstörungen ist. Hinzu kommt, dass Pornografiesucht mittlerweile zu einem gesellschaftlichen Problem geworden ist und sowohl sexuelle Gewalt als auch Kinderpornografie deutlich zugenommen haben.

Loveismore fordert ebenfalls besseren Schutz für Kinder. Die Hauptverantwortung im Umgang mit digitalen Medien liegt jedoch nach wie vor bei den Eltern. Weitere Beiträge zum Thema sowie Infos und Tipps, wie du mit deinen Kindern über Pornografie im Internet sprechen kannst, findest du auf unserer Website.

Bildquelle:  © Steye Riot on  pixabay

Teile diesen Beitrag