Pornhub gehört zu den meist geklickten Websiten und ist weltweit der größte Anbieter von Online-Pornografie. Durch die Corona-Pandemie verzeichnete das Unternehmen nach eigenen Angaben einen Nutzerzuwachs von ca. 25 %. In den letzten Monaten stand Pornhub in der Kritik, sexuelle Ausbeutung zu fördern. Die Betreiber kündigten an, mehr gegen das Problem tun zu wollen. Doch wie transparent ist das Unternehmen wirklich?

Mangelnde Aussagekraft

Der Journalist Sebastian Meineck, der sich u.a. auf Online-Pornografie spezialisiert hat, hat Pornhubs Transparenzbericht untersucht. Er kommt zu dem Schluss, dass die Ergebnisse des Berichts nur bedingt aussagekräftig sind. So entfernte Pornhub beispielsweise zahlreiche Videos, deren Inhalt und Ursprung fragwürdig waren.

Dabei wurden jedoch nur drei Kategorien entfernter Inhalte vorgestellt: Solche, die potentiell verletzend sind, solche, die kurz nach dem Upload aufgrund von Urheberrechtsverstößen gelöscht wurden oder solche, die bereits im Vorfeld von Uploadfiltern als fragwürdig eingestuft wurden. Über 10 Millionen Videos von nicht verifizierten Nutzern, die im Dezember entfernt wurden, werden im Bericht gar nicht erwähnt. Der Journalist kritisiert unter anderem, dass das Thema “sexualisierte Gewalt” im Bericht vollkommen untergeht.

Transparent? Eine verschlossene Branche

Zugleich ist es allerdings ein Novum, dass es einen solchen Bericht überhaupt gibt, auch wenn er seiner Bezeichnung “Transparenzbericht” nicht wirklich gerecht wird. Es war der erste Bericht dieser Art in der 14-jährigen Geschichte der Firma. Meineck hält fest:

„Grundsätzlich ist die Pornobranche noch sehr verschlossen.“

Das liegt unter anderem daran, dass Straftaten, die damit in Zusammenhang stehen, nicht konkret ausgewiesen sind, nur wenige Medien über das Thema berichten und Pornografie immer noch ein gesellschaftliches Tabuthema ist.

Safersurfing ist es ein Anliegen, dass Pornografie kein Tabuthema bleibt und die Betreiber von Pornografie-Plattformen wie Pornhub enndlich in die Pflicht genommen werden. Wir setzen uns dafür ein, dass die Schattenseiten der Pornoindustrie sowohl gesellschaftlich als auch politisch mehr ins Bewusstsein rücken, Kinder geschützt und Betroffenen besser geholfen werden kann.

Bildquelle: © fancycrave on pixabay

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