Wenn ein verheirateter Mann Pornos konsumiert, bleibt dies nicht ohne Folge für seine Ehefrau.* Auch wenn es sein Pornoproblem ist, bleibt seine Ehe davon nicht unberührt. Eines sollte man sich als Partner aber immer vor Augen führen: Es ist niemals die eigene Schuld.

Vom Pornokonsum des eigenen Mannes zu erfahren, ist für eine Frau ein schmerzhaftes Erlebnis. Viele Frauen fallen aus allen Wolken und verstehen die Welt nicht mehr. Manche Frauen reagieren wütend, andere verzweifelt. Wieder andere empfinden große Scham oder sogar Ekel. Und fast allen Frauen ist eines gemein: Sie beginnen sich große Sorgen um ihre Ehe und die gemeinsamen Kinder zu machen.

Selbstzweifel und Schuld – Falsche Verantwortungsübernahme

Darüber hinaus kann das Pornoproblem des Partners das Selbstbild einer Frau stark verletzen. Sie beginnt an sich selbst zu zweifeln und glaubt, dass ihr Mann ein Problem mit Pornografie hat, weil sie nicht schön genug ist. Sie denkt, sie sei nicht sexy genug, um ihrem Mann zu genügen. Etwas an ihr muss doch falsch sein. Warum sonst sollte ihr Mann Pornos „brauchen“?  Gedanken wie „Wäre ich doch nur attraktiver, dann würde mein Mann keine Pornos schauen“ machen sich breit, oder „Würde ich noch öfter mit meinem Mann schlafen, dann hätte mein Mann dieses Problem nicht“. Mit solchen Gedanken gibt sie sich letztlich selbst die Schuld für die Abhängigkeit ihres Mannes. Sie macht ihr vermeintliches „Ungenügen“ dafür verantwortlich, dass ihr Mann in die Pornofalle getappt ist.

Wenn du das gerade liest und dich in diesen Zeilen wiederfindest, lass dir Folgendes gesagt sein:

Es ist nicht deine Schuld!

Du trägst nicht die Verantwortung für die Entscheidungen deines Mannes. Bürde dir diese Last nicht auf! Leider kommt es manchmal vor, dass Männer ihren Frauen die Schuld für ihre sexuellen Sünden geben (z.B. „Hättest du öfter Sex mit mir, wäre es soweit nicht gekommen“). All diesen Frauen wollen wir heute sagen: Es ist nicht deine Schuld! Dein Mann trägt zu 100% die alleinige Verantwortung für seine Entscheidungen.

Die sexuelle Sünde deines Partners definiert nicht wer du bist!

Du kennst Gedanken wie „Wäre ich nur schöner/attraktiver/ besser im Bett, … dann müsste mein Mann keine Pornos schauen“? Deine Identität wird nicht von der sexuellen Sünde anderer definiert. Dein Wert und deine Würde werden nicht durch die Taten anderer bestimmt oder verändert. Allein Gottes Gedanken über dich definieren, wer du bist.

Empfange die Wahrheit!

Du merkst, dass die sexuelle Sünde deines Partners dich an deinem Wert hat zweifeln lassen? Dir ist bewusst geworden, dass du die Schuld für das Verhalten deines Partners bei dir selbst gesucht hast? Nimm dir Zeit, um von Gott neu die Wahrheit zu empfangen. Lege alle falsche Verantwortung vor ihm ab und lasse dir neu von ihm sagen, wie er dich sieht. Du trägst keine Schuld für die Verfehlungen deines Ehepartners. Diese Lasst musst du nicht tragen. Du bist kostbar und wertvoll in Gottes Augen und du bist es wert, dass man um dich kämpft (auch im Bereich der sexuellen Reinheit). Gott sieht in dir eine wunderschöne, einzigartige Frau, die es wert ist, in Treue und Aufrichtigkeit geliebt zu werden.

 

Noch einmal: Du bist nicht allein. Wende dich an eine unserer Selbsthilfegruppen in deinem Land. Hier findest du außerdem Berichte von anderen Frauen, mit vielleicht ähnlichen Geschichten wie deiner. Der Online-Kurs “Geheiltes Herz” wurde geschrieben, um aus der Verletzung heraus zu kommen.

 

*Auch das umgekehrte Szenario kommt natürlich vor! Der Einfachheit halber (und weil es an Häufigkeit überwiegt) adressieren wir hier die Ehefrauen pornoabhängiger Männer.

Bildnachweis: © Engin_Akyurt/pixabay.com

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