Durch die zunehmende Digitalisierung haben Kinder und Jugendliche oft sehr früh ständigen Zugang zum Internet. Dort werden sie schon im jungen Alter auch mit kinder- und jugendgefährdenden Inhalten konfrontiert. Das bestätigen zahlreiche Umfragen und Studien. Nicht selten haben Kinder gar nicht selbst nach diesen Inhalten gesucht, sondern werden zufällig durch z.B. ein Popup-Fenster beim Surfen im eigenen Kinderzimmer, durch ältere Geschwister oder Mitschüler damit konfrontiert.

Der Erstkontakt mit Pornografie findet im Durchschnitt bei sowohl Jungen als auch Mädchen mit ca. 11 Jahren statt. Die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler hatten auch bereits mit Hardcore Pornos zu tun.

Pornografie in Kinderzimmer und an Schulen

Kinder werden dabei mit einer Form der Sexualität konfrontiert, die nicht der Realität entspricht. Dennoch wird Pornografie oft zum ersten Referenzpunkt, wenn es um Sexualität oder Aufklärung geht. Eine Vergleichsmöglichkeit mit dem, was Sexualität eigentlich sein könnte, fehlt. Nicht Eltern oder Schule, sondern das Internet wird zum Aufklärer Nummer 1 einer ganzen Generation, die heranwächst.

Der jüngste Fall war ein sechsjähriger, der weder lesen noch schreiben konnte, aber bereits herausgefunden hatte, wie er im Internet nach pornografischen Inhalten suchen konnte – „Seine älteren Geschwister haben ihm das gezeigt“, so die Begründung des besorgten Vaters.

Pornografische Angebote im Handy-Format kommen immer häufiger vor. Oft gelangen solche auch ungewollt auf die Smartphones von Jugendlichen. Mittlerweile werden Videos und Bilder von Jugendlichen gesammelt und weitergereicht, wie früher Sammelbildchen von Fußballspielern. Darunter befinden sich auch richtige Hardcorepornos. In manchen Klassen ist man bereits “out”, wenn man bekannte Pornodarstellerinnen nicht sofort erkennt.

Was wir als Eltern tun können

All das mag erschreckend klingen, ist jedoch noch kein Grund zur Verzweiflung. Die gute Nachricht lautet: Du bist der effektivste Schutz für dein Kind im Umgang mit den Herausforderungen der neuen Medien. Tipps und Hilfen dazu findest du hier! Letztlich zählt: Die Nutzung von Handy, Tablet&Co. zwar kritisch, jedoch nicht mit Furcht zu betrachten. Eltern sind die ersten Vorbilder, ebenso wie Haupterzieher ihrer Kinder. Genau hier gilt es anzusetzen, um zu vermeiden, dass andere diese wichtige Rolle übernehmen.

Befürchtest du, dass dein Kind dabei ist, eine Abhängigkeit von Pornografie zu entwickeln? Hier findest du erste Anzeichen eines Suchtverhaltens.

 

Bildnachweis: © Liderina/shutterstock.com

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