Vor kurzem meldete sich Pornhub – eine der größten Porno-Plattformen weltweit – auf Twitter zu Wort. Im Statement erklärte man, sich gegen Rassismus, Ungleichheit und soziale Ungerechtigkeit einsetzen zu wollen. Viele haben daraufhin auf den Rassimus in Pornhub-Videos aufmerksam gemacht und das Statement kritisiert.

“Unterwürfig, wild, animalisch”

Hinter einer Fassade von aufregender Fantasie und Spaß versteckt, zeigt Pornografie häufig rassistische Stereotypen, die in jeder anderen Form von Massenmedien als inakzeptabel betrachtet werden würden. Schon lange wird der Mythos von hypersexuellen und animalischen schwarzen Frauen aufrechterhalten. Dieser wird dann dazu benutzt, Sklaverei, Vergewaltigung und andere sexuelle Zwänge zu rechtfertigen. Man muss gar nicht so weit gehen, sich Pornos anzuschauen, um Beweise dafür zu finden. Auch Musikvideos zeigen solche Stereotypen sehr gut.  Pornoseiten listen Darsteller anhand ihrer Hautfarbe. Japanische Frauen gelten zum Beispiel als besonders unterwürfig, schwarze Frauen als “wild” und werden dementsprechend “rau” behandelt.

Rassismus, Sex & politische Blindheit

When racism is labeled “sex,” it apparently becomes politically invisible.

Filme werden regelmäßig mit Überschriften betitelt wie: „black slave“, „black exploited teens“ oder “you should get your own black slave“. Die Porno-Industrie bedient sich rassistischer Themen, einschließlich rassistischer Stereotypen und verbaler Beschimpfungen, die sich häufig gegen schwarze Frauen richten. All das zusätzlich zu der Gewalt, die bereits überaus häufig in Pornografie zu finden ist.

Die Branche scheint eine Art Freifahrtschein zu erhalten, wenn es um rassistische, erniedrigende Inhalte im Namen der sexuellen Unterhaltung oder sexuellen Freiheit geht. Ohne Konsequenzen werden Rassismus und Sexismus regelrecht beworben. Und jeder mit einem Internetzugang – auch oder vor allem Kinder – sind betroffen.

Es gibt Handlungsbedarf

Die Frage ist: Wann werden wir endlich beginnen, uns zu empören und gegen die Porno-Industrie aufzustehen?

Safersurfing steht schon lange für ein politisches Umdenken und Handeln. Der Kinder- und Jugendschutz muss durch bessere Gesetze (z. B. verpflichtende Schutzfilter beim Erwerb von Internetzugang, von den Providern sicher gestellte Altersbeschränkungen, etc.) endlich gewährleistet werden. Rassismus muss erkannt und bekämpft werden und darf auch – oder insbesondere –  im Bereich der Sexualität keine Berechtigung haben.

 

Bildquelle: © Rux Centea on Unsplash

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