Hast du dir schon mal einen Film angesehen und dir dann so etwas gedacht wie: “Das passiert doch nie im wirklichen Leben!”? Auf Pornografie trifft das noch viel mehr zu. 10 große Unterschiede zwischen Pornos und Sex im echten Leben!

Pornos prägen die Sex-Erwartungen unserer Kultur

Pornografie ist häufig schuld daran, wie die Erwartungen der Verbraucher geprägt werden, insbesondere ihre Erwartungen an Sex. Das wird noch verschlimmert, wenn man daran denkt, dass das Durchschnittsalter der ersten Begegnung mit Pornografie zwischen 8 und 11 Jahren liegt und dass 60 % der Schüler Pornovideos dazu aufsuchen, um etwas über Sex zu lernen.

Wir leben heute in einer Welt, in der Menschen, die keinerlei persönliche Erfahrungen mit Sex haben, alles, was sie wissen, aus der Pornografie lernen – und wie Du dir vorstellen kannst, sind Pornos kein guter Lehrer. Sie werden nicht mit einer Bildungsabsicht mit realen Inhalten produziert, sondern sie werden gedreht, um Fantasien zu unterhalten und zu festigen, egal wie gewalttätig oder verletzend diese sind.

10 große Unterschiede – Gesunder Sex vs. Pornografie

Porno: Sex benutzt eine andere Person.

Gesunder Sex: Sex bedeutet, sich um eine andere Person zu kümmern.

Pornos senden die Botschaft, dass Menschen nur Objekte sind; Werkzeuge, die dazu verwendet werden, um einen eigenen Wunsch zu befriedigen, egal was es kostet. Bei gesundem Sex geht es darum, dass Individuen die Menschlichkeit des Gegenübers sehen und selbstlos handeln.

 

Porno: Die Partner haben Sex “an”einander.

Gesunder Sex: Sex teilt einen Augenblick mit dem Partner.

Wenn Sex gesund ist, kann er ein Akt der Zusammengehörigkeit sein. Pornos zeigen Sex als eine Handlung, die an einer Person ausgeführt wird, wodurch sie erniedrigt und ein egoistisches Gefühl der Unabhängigkeit zwischen den beteiligten Personen erzeugt wird. Gesunder Sex hat mit Einheit zu tun und behält die Wünsche der anderen Person im Blick.

 

Porno: Sex ist von Emotionen und Liebe getrennt.

Gesunder Sex: Sex ist ein Ausdruck von Intimität.

Pornos trennen Sex und Zuneigung streng voneinander. Meistens kann nur ganz weniges von dem, was in der Mainstream-Pornowelt dargestellt wird, überhaupt als ein Akt der Liebe beschrieben werden, vielmehr spiegelt es einen Akt von Dominanz und Erniedrigung wider. Gesunder Sex kann ein Ausdruck von Liebe und Gefühlen zwischen gleichberechtigten Individuen sein, die auf der Intimität in einer Beziehung gründen.

 

Porno: Sex kann verletzend sein.

Gesunder Sex: Sex ist aufbauend.

Pornos verkaufen die Vorstellung, dass Sex auch als Waffe oder als Strafe benutzt werden kann und sollte. Das ist gefährlich und ungesund. In Wirklichkeit sollte (!) gesunder Sex ein kontrollierter Akt der gegenseitigen Verbundenheit sein, aber nicht etwas, das dem Partner schadet.

 

Porno: Sex geschieht mit emotionaler Distanz.

Gesunder Sex: Sex bedeutet emotionale Nähe.

Es ist kein Wunder, dass der erniedrigende Sex, den Pornos zumeist darstellen, indem sie v.a. Frauen zum Objekt machen, emotionale Distanz vorgibt. Gesunder Sex beinhaltet einen emotionalen Aufwand und das gegenseitige Erkennen der emotionalen Bedürfnisse, Wünsche und Besonderheiten zwischen den Partnern. Das klingt doch viel besser, oder?

 

Porno: Sex kann jederzeit mit jedem gemacht werden.

Gesunder Sex: Sex erfordert bestimmte Bedingungen.

Pornos möchten dich glauben lassen, dass jeder zu jeder Zeit plötzlich anfangen kann, mit einer anderen Person Sex zu haben (und beide das auch genießen). Das blendet die Rolle von Kommunikation, Zustimmung, und Emotionen aus, neben zahlreichen anderen Faktoren, die mitspielen, wenn es eventuell zum Sex kommen könnte.

 

Porno: Sex darf erniedrigend sein.

Gesunder Sex: Sex ist immer respektvoll.

Erniedrigung sollte niemals in die Spielregeln für Sex aufgenommen werden. Die eigentliche Basis für gesunden Sex ist gegenseitiger Respekt. Ein Mangel an Respekt führt bestenfalls zu verletzten Gefühlen und schlimmstenfalls zu Gewalt und Missbrauch. Doch Pornos möchten dich glauben lassen, dass es überhaupt keine Rolle spielt, ob du Menschen erniedrigst, solange du nur deinen Spaß dabei hast – oder, dass die Menschen es sogar genießen oder verdienen, erniedrigt zu werden.

 

Porno: Beim Sex fehlt gesunde Kommunikation.

Gesunder Sex: Sex erfordert gesunde Kommunikation.

Bedeutsame Kommunikation kommt in Pornos so gut wie nicht vor, und wenn sie vorhanden ist, kann man sie kaum gesund nennen (Beschimpfungen, verbaler Missbrauch, etc.). Pornografie lässt das Reden eher als einen Stimmungskiller erscheinen, doch das Sprechen über das, was man gerne oder nicht mag, fördert gesünderen, sicheren und rundum besseren Sex und eine intensivere Verbindung zwischen den jeweiligen Partnern.

Oft legen die Darsteller, bevor die Dreharbeiten beginnen, in einem Vertrag fest, was sie machen wollen und was nicht. Der Verbraucher kann diesen Aspekt der Produktion aber nicht sehen, sondern nur Endprodukt.

 

Porno: Sex hat keine Grenzen, alles geht.

Gesunder Sex: Für den Sex wurden Grenzen gesetzt.

In einem Porno ist alles, was du tun möchtest, in Ordnung. Egal wie inakzeptabel – sei es sexistisch, rassistisch, missbräuchlich oder illegal. Die Regel scheint zu sein, wenn irgendwem irgendwas Vergnügen bereitet, dann ist es ok. Die Wirklichkeit schaut aber anders aus. Über Sex zu fantasieren, bei dem tatsächlich alles akzeptabel und erregend ist, kann den Verbraucher schnell an einen gefährlichen, schlüpfrigen Abhang führen.

 

Porno: Sex verdirbt deine Werte.

Gesunder Sex: Sex spiegelt deine Werte wider.

Sex sollte niemals etwas sein, das zu einer Loslösung von jenen Dingen führt, die man wertschätzt und bei denen man sich wohl und sicher fühlt. Bei gesundem Sex müssen Menschen nicht erst ihre Werte neu überprüfen; vielmehr können wir erleben, wie sich diese Werte auswirken, und uns dabei sicher und vor allem wohl fühlen.

Anti-Porn bedeutet Pro-Sex

Wahrscheinlich ist es mittlerweile deutlich geworden, dass in Wahrheit eine Anti-Porno-Einstellung mit Pro-Sex einhergeht. Pornografie ist mit dem, was sie darstellt und was die Forschung darüber gezeigt hat, was sie zwischen Partnern auslöst, mit gesundem Sex einfach unvereinbar. Die Unterschiede sind riesengroß. Gesunder Sex ist ein gegenseitiger, respektvoller Akt zwischen zwei einwilligenden Erwachsenen, die an ihren Emotionen und ihrer Intimität festhalten können, ohne sich dabei beeinträchtigt zu fühlen.

Love Is More ist es ein Anliegen, vor allem Jugendlichen, aber auch Erwachsenen vor Augen zu führen, das Liebe mehr ist und sein soll, als das, was Pornos uns glauben machen wollen. Auf unserer Website findest du Zeugnisse von Menschen, die das in ihrem Leben erkannt haben sowie hilfreiche Links für alle, die Pornografie hinter sich lassen möchten.

 

Quelle: Fight The New Drug, Übersetzung: Frank Schönbach

Bildquelle: ©Emma Frances/Unsplash

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